Spiel- und Bolzplätze in Würselen sind Sorgenkinder

Die Stadt Würselen hat ein immer größer werdendes Problem mit Spiel- und Bolzplätzen. Das Budget zur Bewirtschaftung der 49 Spielflächen (inklusive Schulhöfe) beträgt pro Jahr gerade mal 30.000 Euro und dient der Neu- und Ersatzbeschaffung von Spielgeräten. Das reicht bei weitem nicht aus.

von: -ks- AN-Online:  21. September 2017, 17:07 Uhr

Mittlerweile sind viele Geräte in die Jahre gekommen. Die Stadt spricht selbst von einem Sanierungsstau, und das in einem sehr sensiblen Bereich. Kann sich das eine Kommune, die sich Stadt der Kinder nennt, leisten? Nein, lautete die Antwort im Jugendhilfeausschuss.

Aber ist das Problem nicht auch unzureichenden Wartungsarbeiten zuzuschreiben? Könnte die Stadt Würselen nicht viel Geld für Neuanschaffungen sparen, wenn die Geräte auf Spielplätzen besser gepflegt werden würden? Diese Fragen warf ein Bürger in der Fragestunde zu Beginn der Sitzung auf. Er machte das am Beispiel des Spielplatzes an der Von-Plettenbergstraße fest. Dort sei ihm aufgefallen, dass das Kletterschiff längst einen neuen und das Holz schützenden Anstrich verdient hätte.

Zuständig für die Kontrolle und das Instandhalten der Geräte auf Spielplätzen sind die Kommunalen Dienstleistungsbetriebe der Stadt Würselen (KDW). Herbert Zierden, Fachbereichsleiter für Schule, Jugend, Kultur und Sport, sagte, er sei davon ausgegangen, „dass dies auch so geschieht“, also der Holzanstrich rechtzeitig erneuert werde und die KDW nicht nur die Sicherheit der Geräte prüfe. Er wolle das klären.

Liste des Ersatzbedarfs ist lang

Grundsätzlich werden neben den wöchentlichen Kontrollen durch die KDW die Geräte vorschriftsmäßig einmal im Jahr durch einen „zertifizierten Spieleplatzprüfer“ unter die Lupe genommen.

In diesem Haushaltsjahr werden für die bislang zur Verfügung stehenden Mittel die Rutsche im Stadtgarten (10.000 Euro), die Spielhäuser Karlsplatz und Eschenstraße (jeweils 7000 Euro) sowie die Außensitzgruppe Schulhof Scherberg (3000 Euro) ersetzt. Aber die Liste weiterer kurzfristig anstehender Beschaffungen ist lang.

Dabei geht es um die Spielhäuser an der Akazien- und Brahmstraße (jeweils 7000 Euro), ein Klettergerät nebst Rutsche an der Bergstraße (8500 Euro), den Ersatz aller Spielgeräte an der Von-Plettenbergstraße (30.000 Euro), ein Klettergerät am Starenweg (10.000 Euro), eine neue Umzäunung für die Anlage in Euchen (12.000 Euro) und des Bolzplatzes an der Uhlandstraße (4500 Euro), Spielgeräte an der Paulinenstraße (10.000 Euro), Spielplatzausbau, Bodentrampolin und Chillpoint für Jugendliche an der Skateranlage im Stadtgarten (10.000 Euro) sowie neue Tore und Ballfang für den Bolzplatz Krottstraße.

Deshalb sollten nun die Mittel auf jährlich 60.000 Euro erhöht werden. Das war den Grünen und der FDP zu wenig. Sie stellten den erweiterten Antrag, so lange jährlich 150.000 Euro bereitzustellen, bis alle Plätze in einem angemessenen Zustand sind. Dafür fand sich erstaunlicherweise sogar eine Mehrheit, wobei nicht jedes Ausschussmitglied den Eindruck erweckte, über den Abstimmungsmodus im Bilde zu sein.

Bleibt abzuwarten, ob im Zuge der Haushaltsberatungen wirklich so viel Geld zur Verfügung gestellt wird.

 

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